Wie letztes Jahr durfte ich auch an diesem 01. und 02. Adventswochenende eine Anlage bei den Adventsfahrten der Dresdner Parkeisenbahn gemeinsam mit einem anderen Vereinsmitglied aufbauen und zur Freude zahlreicher Besucher gemeinsam mit großen und kleineren Parkeisenbahnern betreiben.
Die Tücken
Die Herausforderung besteht dabei immer wieder darin, den knapp bemessenen verfügbaren Raum (längste Seiten 4m x 2,4m) bestmöglich zu nutzen. Dazu muss ich auch immer wieder den kleinen Radius von Märklin verwenden, der leider nicht von allen (besonders größeren) Fahrzeugen befahren werden kann. Die Fahrzeuge der anderen Hersteller Zeuke, Liebmann (Stadtilm) und Merkur fühlen sich auf dem Zeuke Gleismaterial sichtlich wohler. Glücklicherweise konnte ich aus diesem robusten Material zwei der drei unabhängigen Kreise/Abschnitte bauen, so dass der Großteil der Anlage von jedem verfügbaren Fahrzeug befahren werden konnte. Nur die innere Abstellanlage konnte nur von manchen Fahrzeugen befahren werden. Aber diese Einschränkung war zu verkraften.
Die Mitspieler
Schon letztes Mal musste ich feststellen: Jedes Kind / Jugendliche bespielt die Vorführanlage anders. Manche bekommen einen äußerst sicheren Fahrbetrieb hin, beinahe ohne Entgleisungen oder Zusammenstöße. Wenn eine Schicht aus solchen Mitspielern besteht, braucht man sich keine Sorgen machen und kann beruhigt zwischendurch mal Kaffee trinken gehen. Das sind die Vorführer. Idealerweise enthalten sie eine Briese Rangierer, damit es abwechslungsreich ist und Zuschauer ordentlich was zu sehen bekommen.
Dann gibt es die Rangierer. Häufig in Bahnhöfen anzutreffen. Die können kaum zwei Runden fahren, ohne dass Wagen oder Loks ab- und angehängt werden müssen oder ein ganzer Zug ausgetauscht werden muss. Die haben beim mitspielen viel Spaß und sind kreativ, aber es gibt ein Problem: zuschauen ist langweilig. Zuschauer wollen es fahren sehen, aber beim Rangieren wird mehr gestanden. Solche Mitspieler sollten daran denken, die Züge auch für sie langweilige Runden drehen zu lassen, denn das Freut das Publikum viel mehr.
Und dann gibt es die Entgleiser. Bei diesen Mitspielern entsteht beinahe sofort Betriebsgefahr, wenn der Abwechslung halber im Bahnhof ein Zug stehen bleiben und ein anderer weiter fahren soll. Denn diese Abwechslung erfordert komplexe Tätigkeiten: Am Bedienpult Weichen und Signale richtig stellen. Meine Pulte haben (bisher) keinerlei Zugsicherungsschaltungen. Jede Bedienung am Pult, jedes Weiche stellen sollte vom Bediener durchdacht werden, denn auch bei falsch gestellter Weiche kann das Signal auf Fahrt gestellt und angefahren werden. Solche Mitspieler kann man nicht alleine lassen, denn ich muss laufend Unfälle verhindern.
Fazit: Alle drei Typen gibt es, alle wollen mitspielen und dürfen es auch gerne. Dazu ist es eine robuste Blechspielzeugeisenbahn. Die Vorführer sind auf Ausstellungen als Mitspieler bestens geeignet, die Rangierer sollten mich zum spielen zu einem Geburtstag oder einer anderen Veranstaltung ohne (schau-)Publikum einladen, und wir spielen gemeinsam. Und mit den Entgleisern übe ich gerne, bis es klappt. Oder stehe eben daneben. Denn jeder soll möglichst die Gelegenheit bekommen, bei mir mitspielen zu können. Und manche brauchen eben mehr Aufsicht, das ist aber kein Problem. Die Geduld dafür bringe ich gerne auf.